Rettungstechnik, Rettungstaktik, Arbeiten mit dem Spineboard

Ereignis: Rettungstechnik, Rettungstaktik, Arbeiten mit dem Spineboard
Datum: Samstag 28.04.2018
Uhrzeit: von 07:00 bis 18:00 Uhr

Beschreibung:

Neben dem Spiel und Spaß beim Riesenwuzzlerturnier der Feuerwehrjugend, haben sich sechs aktive Kameraden nach Tulln begeben um an einer ganztätigen Schulung zum Retten von Personen aus verunfallten Fahrzeugen teilzunehmen.

Der Verein „spineboard.at“ bildet Feuerwehr und Rettungsorganisationen gemeinsam aus um verschiedenste Rettungstechniken von Personen, sowie der Schaffung alternativer Rettungswege von verunfallten Fahrzeugen zu schulen und zu trainieren. Die gemeinsame Ausbildung ermöglicht so auch eine Schnittstelle zwischen dem Rettungsdienst und der Feuerwehr, was wiederum die Sicherheit für den Patienten und die Einsatzkräfte erhöht.

Der Tag wurde mit einer Theorieschulung begonnen. In dieser wurde die „goldene Stunde“, welche als Zeitvorgabe zu sehen ist und beschreibt, wann ein Patient vom Zeitpunkt des Unfalls bis zum Ablauf dieser „goldenen Stunde“ im Krankenhaus versorgt werden sollte, umso die größtmögliche Heilung oder gar Überlebenschance zu ermöglichen.

Auch wurde die Physik und Unfallkinetik besprochen, welche bei einem Verkehrsunfall zu tragen kommt, umso allein durch die Verformung des Fahrzeuges mögliche bzw. auch lebensgefährliche Verletzungen eines Patienten schnell feststellen zu können. Dies ist wichtig um in weiterer Folge die Rettungstechnik,- bzw. Taktik festlegen zu können.

Das hochaktuelle Thema „alternativer Antrieb bei Fahrzeugen“ durfte auch nicht fehlen. Anhand eines Elektrofahrzeuges wurde gezeigt, auf welche Gefahren man bei einem Unfall mit solch einem Fahrzeug zu achten hat, wie man diese erkennt und vermeidet.

In weiterer Folge wurde die Mannschaft geteilt. Man konnte zwischen den Vorträgen der Fachrichtung  „Taktik im Einsatz“ oder  „Erkennung und Behandlung von Traumapatienten“ wählen. Dies hat den Zweck, dass Einsatzkräfte die direkt mit dem Patienten in Kontakt stehen schnell zum Wohle des Patienten agieren können und Führungskräfte für den Gesamteinsatz unter Beachtung von alarmierenden Merkmalen, sogenannte „red flags“, die richtige taktische Entscheidungen treffen können.

Nach dem wissensreichen Vormittag wurden die Teilnehmer in der Mittagspause vor Ort mit einem Gulasch und Kuchen versorgt umso gestärkt in den arbeitsintensiven Nachmittag zu starten.

In vier Stationen wurde die Rettungstechnik, vor allem mit dem Spineboard und dem dazugehörigem Material geübt.

Station eins beschäftigte sich mit der Rettung einer verletzten Person aus einem LKW. Zu diesem Zweck wurde der Umgang mit der Rettungsplattform sowie das richtige Sichern eines LKW´s geschult.

Bei Station zwei wurde die Rettung einer Person über eine eigens geschaffene Dachöffnung geübt. Diese Dachöffnung stellt eine alternative Rettungsöffnung dar, da das Dach nicht wie üblich bei den Fahrzeugsäulen entfernt wurde. Dies kann in einem Einsatz erforderlich sein, da neuere Fahrzeuge dermaßen stabil gebaut sind, dass auch moderne hydraulische Rettungsgeräte den besonders gehärteten Stahl der A,B,C-Säulen nicht mehr leicht schneiden bzw. reißen können.

Personenrettung aus einem auf der Seite liegendem PKW war das Thema der dritten Station. Hierbei wurde besonders Bedacht darauf genommen, wie die Person im Fahrzeug zu sichern ist wenn diese noch im Sicherheitsgurt hängen sollte bzw. diese bereits den Gurt gelöst hat, oder gar den Gurt nicht angelegt hatte.

Person unter PKW eingeklemmt, war das Thema der vierten Station. Hier galt es, nicht den PKW „nur“ anzuheben und die Person aus diesem hervor zu ziehen und dadurch evtl. weitere Verletzungen herbei zu führen. Sondern den PKW anzuheben, zu sichern und die Person unter dem Fahrzeug so zu stabilisieren, dass eine schonende Rettung durch Anlegen von einem „Stiff-Neck“ und der Fixierung auf dem Spineboard die Rettung der Person den bestmöglichen Erfolg mit sich bringt.

Alle Teilnehmer waren von den Arbeitstechniken und dem „know-how“ der Ausbilder begeistert. Jede Station hat einen unglaublichen Erfahrungswert mit sich gebracht und das Wissen wird in Zukunft in den Ausbildungsplan eingepflegt um jedem Mitglied die erforderliche Handlungssicherheit zu vermitteln umso in Zukunft noch professioneller Hilfe leisten zu können!